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21.03.2016

„Nosema-Risiko“ – eine neue Informationsquelle zur Nosemose!

Die Honigbiene in Deutschland ist zahlreichen Belastungen ausgesetzt, unter anderem Krankheiten wie der Nosemose. Deren Erreger (Nosema apis) ist den Imkern schon lange bekannt. In jüngerer Zeit ist ein zweiter, aus Asien stammender Erreger (Nosema ceranae) hinzugekommen. Berichte aus Südeuropa, wo N. ceranae schon länger etabliert ist, lassen gravierende Folgen für unsere Bienen befürchten. Untersuchungen des Länderinstituts für Bienenkunde in Hohen Neuendorf zeigen, dass bestimmte Wetterverhältnisse im Winter das Auftreten der Nosemose beeinflussen. In Zusammenarbeit mit dem größten privaten Wetterdienst, MeteoGroup Deutschland, und unter Leitung der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde wurden diese Zusammenhänge näher untersucht. Es wurden verschiedene meteorologische Parameter identifiziert, die das Auftreten der Nosemose beeinflussen. Daraus haben wir „Nosema- Risiko“ entwickelt – dieses Programm analysiert die Wetterdaten der letzten Monate und produziert im Frühjahr und Herbst Karten, auf denen das Infektionsrisiko für die Honigbiene mit den beiden Erregern der Nosemose ablesbar ist. Es steht kostenfrei im internet zur Verfügung (http://nosema-risiko.hnee.de) und ermöglicht dem Imker eine frühzeitige Abschätzung des Nosemoserisikos auf Landkreisebene. Dadurch gewinnt der Imker Zeit für vorbeugende Maßnahmen, um das Infektionsrisiko seiner Bienenvölker zu reduzieren. Wegen der projektbedingten Begrenzung des Untersuchungsraumes umfassen die Karten momentan nur den Bereich Nordostdeutschlands. Das Internetportal „Nosema-Risiko“ bietet zudem allgemeine Informationen über die Nosemose, das Forschungsprojekt und die beteiligten Partner. Risikokarten aus vergangenen Jahren stehen ebenfalls zur Verfügung.

Gefördert wurde das Verbundvorhaben aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung.

Kontakt: Für Fragen wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Andreas Linde, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, e-mail: alinde[AT]hnee.de