Artenreiches Grünland

Glatthaferwiese mit Berg-Haarstrang, einer wertvollen Nektar- und Pollenquelle für viele Blüten besuchende Insekten (Foto C. Saure)
Blütenreiche Salbei-Glatthaferwiesen findet man heute vielerorts nur noch in Botanischen Gärten (Foto C. Saure)

In der heutigen Landwirtschaft findet man kaum noch bunte Wiesen. Der Anteil des Grünlands an den landwirtschaftlichen Nutzflächen geht kontinuierlich zurück, da Wiesen oder Weiden in Bauland oder in Ackerland (vor allem in Maisanbauflächen zur Energiegewinnung) umgebrochen werden. Die noch vorhandenen Wiesen unterliegen einer intensiven Nutzung mit übermäßiger Stickstoffdüngung und häufiger Mahd. Das führt nicht nur zur Verarmung der Pflanzenwelt, sondern auch zum deutlichen Rückgang der Wildbienen. So findet man auf deutschen Wirtschaftswiesen heutzutage – wenn überhaupt – nur noch wenige anspruchslose Wildbienenarten in geringen Individuendichten. Neben den Blüten als Pollen- und Nektarquellen fehlen den Bienen in der Regel auch noch Nistmöglichkeiten innerhalb des Grünlandes oder in dessen Umgebung.

 

Zur Förderung der Bienen und anderer Blütenbesucher ist eine Extensivierung der Wiesennutzung dringend erforderlich. Falls neben der wirtschaftlichen Nutzung die Funktion des Grünlandes als Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten stehen soll ist vor allem Folgendes zu beachten:

  • Reduktion der Stickstoffdüngung: Gülle- und Mineraldüngergaben sind zu vermeiden oder stark einzuschränken. Soweit möglich sollte mit Festmist oder Kompost gedüngt werden. Teilflächen sollten gar nicht gedüngt werden. Insgesamt ist ein Nährstoffentzug (Aushagerung) der Wiesen anzustreben.
  • Verringerung der Schnitthäufigkeit: Die Zahl der Vegetationsschnitte sollte auf zwei pro Jahr reduziert werden. Die Mahd sollte räumlich gestaffelt werden, so dass immer blütenreiche Teilflächen vorhanden sind. Teilflächen sollten nur einschürig im Herbst oder nur alle zwei Jahre gemäht werden, damit Kräuter zum Blühen und Fruchten kommen.

verwendete Quellen